Garten AG
Erste Gäste auf dem Sandarium
Rotbeinige Wegwespe (Episyron rufipes)
Bei einem abendlichen Besuch im NABU-Garten entdeckte Birgit Emig die Rotbeinige Wegwespe wie
sie ein Loch im Sandarium gräbt.
Rotbeinige Wegwespe / © B. Emig
Rotbeinige Wegwespe / © B. Emig
Rotbeinige Wegwespe mit Beute / © B. Emig
Nach kurzer Zeit trägt die Wegwespe eine gelähmte Spaltenkreuzspinne in ihr Nest, um damit ihre Brut zu versorgen.
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Vorkommen
Die Art kommt von Europa bis Zentralasien vor. Sie besiedelt offene bis leicht bewachsene
Sandflächen und -wege. Die Tiere fliegen in zwei Generationen von Mitte Mai bis Anfang Oktober.
Die Art ist im Süden Mitteleuropas selten, im Norden verbreitet anzutreffen.
Lebensweise
Weibchen der Rotbeinigen Wegwespe legen ihre Nester im Sand an, wobei auch Aggregationen
mehrerer Weibchen gebildet werden können. Die Brut wird mit Radnetzspinnen versorgt, die meist
direkt aus dem Netz gefangen werden. Die Wespen fliegen dazu in das Netz und fangen die sich
fluchtartig abseilende Spinne ab. Diese wird dann rückwärts in die vorher angelegte Brutzelle
gezogen. Eine häufig eingetragene Spinnenart ist die Spaltenkreuzspinne (Nuctenea umbratica).
Oft stehlen sich die Wegwespenweibchen gegenseitig die Beute (Kleptobiose). Die Art wird von den
Kuckuckswespen Evagetes crassicornis, Evagetes pectinipes und Ceropales maculata parasitiert.
(Quelle: Rolf Witt: Wespen. Beobachten, Bestimmen. Naturbuch-Verlag, Augsburg 1998, ISBN 3-
89440-243-1.)

Sichelwanzen-Grabwespe (Dinetus pictus)
Vorkommen
Die Art kommt in Europa bis nach Norddeutschland, in Polen und im Süden Finnlands vor. Sie
besiedelt sehr trockene und temperaturbegünstigte Lebensräume mit offenen Sandflächen. Die Tiere
fliegen in einer Generation von Anfang Juni bis Anfang September. Die Art ist in Mitteleuropa selten.[1]
Lebensweise
Die Weibchen von Dinetus pictus legen ihre Nester häufig in kleinen Aggregationen an. Das Nest
besteht aus einem sechs bis sieben Zentimeter langen, zunächst schrägen, dann senkrecht nach
unten zeigenden Gang. Der Aushub wird vom Weibchen besonders rasch transportiert, wobei es
rückwärts aus dem Eingang fliegt. Der Nesteingang wird immer verschlossen. Die Brut wird mit
Larven und selten auch Imagines von Sichelwanzen versorgt. Beide Geschlechter übernachten in rund
zwei Zentimeter tiefen Gängen, die am Abend rasch ausgehoben werden. Die Art wird von Chrysis
bicolor parasitiert.
(Quelle: Rolf Witt: Wespen. Beobachten, Bestimmen. Naturbuch-Verlag, Augsburg 1998, ISBN 3-
89440-243-1.)