Georg-Büchner-Schule Jügesheim–Umwelttag mit französischen Austauschschülern

Zum wiederholten Mal haben 3 NABU Mitglieder die Georg-Büchner-Schule (GBS)/Jügesheim bei einem Umwelttag mit französischen Austauschschülern unterstützt. 16 SchülerInnen aus der Partnerstadt Rodez/Frankreich und eine gleiche Anzahl deutscher Gast Schülerinnen begaben sich auf eine Rundwanderung durch Feld und Wald östlich von Jügesheim.

Das Ziel war den Schüler und Schülerinnen die heimische Natur näher zu bringen. Entdecken und bestimmen von Pflanzen- und Tierwelt standen im Vordergrund.

Die Naturschützer des NABU, Friederike Wolf, Klaus Benedickt und der Ornithologe Michael Kempf begleiteten die 13-jährigen SchülerInnen auf einem Rundweg und unterstützen sie mit Informationen zu den Sichtungen. Informationen über die Naturschutzarbeit des NABU Rodgau flossen dabei beispielhaft ein. Nebenbei wurde auch noch Müll eingesammelt, denn ein Bewusstsein für eine saubere Umwelt führt auch zu nachhaltigem Verhalten.

Frau Herbert und ihre Kolleginnen aus der GBS übersetzten die naturkundlichen Erkenntnisse in die französische Sprache, so daß alle Beteiligten auf dem gleichen Stand waren. Naturkundliche Fachbegriffe gehören in dieser Altersgruppe noch nicht zum Lernvokabular.

Die Aktivitäten starteten direkt an der Schule. In drei Gruppen aufgeteilt, führte der Weg in unterschiedlichen Richtungen, aber mit gleichem Streckenverlauf, vom Wasserturm über die B45 in das Feld und den Wald östlich des Wasserturms.

Auf der Wiese vor dem Nehl-See wurden Blühpflanzen bestimmt, es dominierte die Moschus Malve. An den Wegrändern konnten Graukresse, Rainfarn und weitere Pflanzen bestimmt werden. Eine Bestimmungs-App war dabei sehr hilfreich. Die Sichtungen wurden per Foto dokumentiert,

und sollen am nächsten Tag in einer Nachbesprechung präsentiert werden.

Im Ausgleichswald: Foto ©FWolf
Im Ausgleichswald: Foto ©FWolf

Die verschiedenen Baumarten, Buche, Kiefer und Eiche, des heimischen Waldes wurden recht sicher bestimmt, denn schließlich gibt es die auch am Wohnort der französischen SchülerInnen.

Die Ess-Kastanie ist in der Region Aveyron sehr verbreitet, aus den Früchten wird Mehl gewonnen.

Die  Partnerstadt Rodez liegt am westlichen Rand des Cevennen-Mittelgebirges. Die Region ist wärmer als bei uns denn schon vom Mittelmeer-Klima beeinflusst.

 

 


Kreuzkröte, epidalea calamita: Foto  ©FWolf
Kreuzkröte, epidalea calamita: Foto ©FWolf

Die Gruppen machten auf ihrem Rundgang unterschiedlich Entdeckungen.

So konnte eine Gruppe eine Kreuzkröte (epidalea calamita) entdecken. Die Lurch Art ist europaweit geschützt, in Hessen steht sie auf der Rote Liste als stark gefährdet.

Eine andere Gruppe beobachtete eine Schar von 6 Nilgänsen, die über das Feld flogen. Erstaunen rief hervor, daß es sich um eine invasive Art handelt. Aufmerksamkeit erzeugten

Pflanzen und Sträucher, die für den Menschen gesundheitsschädlich sein können. So wurde das Pfaffenhütchen und das Jakobs-Greis-Kraut identifiziert.


Auf der Streuobstwiese: Foto©KBenedickt
Auf der Streuobstwiese: Foto©KBenedickt

Erstaunt waren die SchülerInnen als die Naturschützer von den Artenschutzmassnahmen des Vereines erzählten. So ist das Betreiben und Pflegen von Nistkastenrevieren für den Schutz heimischer Singvogel- und Eulenarten eher unbekannt. Eine Steinkauzröhre wurde besonders interessiert wahrgenommen. Das Biotop Streuobstwiese war als Beispiel für den Lebensraum vieler unterschiedlicher Arten, auch des Steinkauzes, und als alte Kulturfläche, sehr beachtet.


Am Ende der Wanderung trafen sich alle Gruppen am Wasserturm, dessen Funktion als Wasserspeicher erklärt wurde. Darüber hinaus ist er ja auch noch das Wahrzeichen Rodgaus.

Teilnehmer:Innen am Umwelttag : Foto ©KHerbert
Teilnehmer:Innen am Umwelttag : Foto ©KHerbert

Ein Gruppenfoto bildete den Abschluss des Umwelttages.  

Die BetreuerInnen der GBS und die Naturschützer des NABU Rodgau waren mit dem Verlauf bei letztlich sonnigem Wetter sehr zufrieden. Die SchülerInnen, etwas müde vom langen Gehen, konnten aber viele Eindrücke und Beobachtungen aus der Landschaft mit in die Nachbearbeitung nehmen.

 


Vielleicht werden aus den jungen „Naturguckern“ später einmal versierte Artenkenner. Der Artenschutz braucht sie dringend. Das Projekt zwischen GBS und NABU hat insofern noch weiterreichende Wirkung. Es wäre aus Sicht beider Institutionen sicher wünschenswert, wenn der Umwelttag im nächsten Jahr wiederholt werden könnte.

 

Quellen:

Text: Klaus Benedickt

Foto: K.Benedickt, K.Herbert/GBS, F.Wolf