Ich lasse mich von den Wettervorhersagen nicht verwirren, der angekündigte Regen zieht meist an Rodgau vorbei.
Meine in den letzten 5 Jahren gepflanzten Bäume brauchen im Sommer Wasser.
Nach meiner Regel bekommt jeder Baum einmal in der Woche 70 Liter Wasser.
Ich habe den Bewässerungs-Tipp der Streu-Obst-Profis vom Schlaraffenburg zusammengefasst. https://schlaraffenburger.de/
Es ist wichtig Jungbäume zu wässern. Deren Wurzeln sind noch nicht in die tiefere Bodenschichten gewachsen, wo sich die Bodenfeuchte hält. Wurzeln wachsen dem Wasser hinterher in dem die Nährstoffe gelöst sind.
Eine oft angewandte Gießmethode ist es die Bäume alle paar Tage mit 10 -20 Liter zu gießen.
Dieses bringt wenig wie man auf dem Foto sieht:
Die Baumscheibe wurde mit etwa 20 Liter gewässert. Die Eindringtiefe beträgt 2-3 cm. Das Wasser vertrocknet schnell und die Wurzeln des Baumes können es nicht nutzen.
Eine wichtige Gießregel ist: Viel hilft viel!
D.h.: wenn man gießt, dann eine große Menge, bei trockenem, tonhaltigem Boden, bis zu 100l/Baum.
Das Wasser muss im Wurzelbereich einsickern. Würde diese Wassermenge einfach hingeschüttet, flösse fast alles weg und der Baum bekäme nichts davon ab.
Um diese Methode zu verbessern, legt man einen Gießrand an, z.B. mit der abgezogenen Grasnarbe bei der Pflanzung. Der Gießrand hält viel Wasser auf der Baumscheibe. Durch Wühlmausgänge oder Bodenrisse kann das ganze Wasser aber auch abfließen.
Der Schlaraffenburger empfiehlt als praxisbewährten Trick: Bohren Sie in die Böden zweier Speißkübel (z.B. 65l) über die ganze Fläche verteilt 15 Löcher mit 2-3mm Durchmesser. Die Kübel stellen Sie an den Baum und können diese nun mit Wasser volllaufen lassen. Nach 15-30 Minuten sind die Kübel leer und das Wasser im Wurzelbereich verteilt.
Ist der Boden auf diese Art gut gegossen hält sich die Bodenfeuchte relativ lang. Deckt man die Baumscheibe mit einer Mulchschicht, z.B. aus Holzhäcksel oder Stroh ab, sorgt man für eine deutlich längere Bodenfeuchte.
Man spart sich wiederholtes Wässern in kurzen Abständen.
Sind 100l Wasser über die Mörtelbox versickert wird der ganze Wurzelraum bis in tiefere Bodenschichten durchfeuchtet
Die oft beobachteten Gießgewohnheiten, jeden Abend die Pflanzen ein wenig zu gießen ist kontraproduktiv. Damit werden lediglich die obersten Bodenschichten erreicht, die sehr schnell abtrocknen. Die Wurzeln wachsen in der Folge auch überwiegend in diese Schichten ein. Bei Trockenheit sind die Pflanzen viel schneller gefährdet. Pflanzen, die tiefer verwurzelt sind können im Vergleich damit wesentlich längere Trockenzeiten überstehen.
Wie bekommt man so viel Wasser auf den Acker?
Brauchwassersack 1000 Liter auf dem Anhänger:
Über Feuerwehrschlauch in die Mörtelbox laufen lassen, oder über einen Eimer und Akku-Tauchpumpe in den Bewässerungssack.
Viel Erfolg! Klaus Klein