Exkursion zum DB-Wisentwald in Münster

Unter erfreulich großer Beteiligung besichtigten über 30 Teilnehmer*innen den DB-Wisentwald auf dem Muna-Gelände in Münster. Unter ihnen konnten wir einen neuen Teilnehmer begrüßen, Dr. Siegfried Brenner.

Er ist herzlich willkommen.

Blick in den Wisentwald, Foto: ©KBenedickt
Blick in den Wisentwald, Foto: ©KBenedickt
Europäischer Wisent (bos bonasus), Foto: ©KBenedickt
Europäischer Wisent (bos bonasus), Foto: ©KBenedickt

Infotafeln, Foto: ©KBenedickt
Infotafeln, Foto: ©KBenedickt

Der Wald wurde als Ausgleichsmaßnahme der DB für Flächenverbrauch für die Bahn-Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim eingerichtet. Übergroße Tier-Graffities im ehemaligen Bunker zeigen das Projektthema.

Die Grafitties sind beeindruckend.

 Im Wald zeigten Weiden und Schwarzdorn schon ihr Farbspiel.

Blühende Reifweide (salix daphnoides), Foto: ©KBenedickt
Blühende Reifweide (salix daphnoides), Foto: ©KBenedickt
Schlehdorn (prunus spinosa), Foto: ©KBenedick
Schlehdorn (prunus spinosa), Foto: ©KBenedick

Blick zu den Wisenten, Foto: ©KBenedickt
Blick zu den Wisenten, Foto: ©KBenedickt
Wisent und Przewalskipferd, Foto: ©KBenedickt
Wisent und Przewalskipferd, Foto: ©KBenedickt
Europäischer Flachlandwisent, Foto:©DArndt
Europäischer Flachlandwisent, Foto:©DArndt
Wisent, Fotos ©KBenedickt
Wisent, Fotos ©KBenedickt

Vom hohen Aussichtshügel aus konnten wir zwei Wisente beim morgentlichen Grasen beobachten. Die Tiere schauten uns eine zeitlang interessiert zu.

 Der europäische Wisent ist in Deutschland das größte lebende Landsäugetier. Deutschlandweit wird in mehreren Projekten versucht, den europäischen Wisent wieder heimisch zu machen. Großes Vorbild ist der Wisent-Wald im polnischen Bialowieza.

Hier konnte sich der europäische Flachlandwisent (Wisent bonasus bonasus) natürlich vermehren.

Die Unterart des Bergwisents (Wisent bonasus caucasicus) gibt es nur noch als Mischform. Zwischen 1974 und heute vermehrte sich der europäische Bestand durch die internationalen Zuchtprogramme von ca 1600 Stück auf über 7000.

 Der amerikanische Bison (bison bison) und der euro-päische Wisent sind die beiden letzten Arten der Gattung Wisent.

Der europäische Wisent ist in Deutschland das größte lebende Landsäugetier. Deutschlandweit wird in mehreren Projekten versucht, den europäischen Wisent wieder heimisch zu machen. Großes Vorbild ist der Wisent-Wald im polnischen Bialowieza.

Vor wenigen Jahren ging ein Projekt im Rothaargebirge in eine neue Phase. Die Wisente wurden nach der Gehegehaltung in die Freiheit entlassen. Eine Heraus-forderung für Mensch, Tier und Wald, denn die Wald-schäden sorgen jetzt im Wirtschaftswald für Ärger bei den Waldbesitzern. Das artenspezifische Verhalten der Tiere ist dahin-gehend erforscht: die polnischen Wisente dehnen ihren Aktionsradius von 8 qkm im Winter auf über 70 qkm im Sommer aus. Der amerikanische Bison (bison bison) und der europäische Wisent sind die beiden letzten Arten der Gattung Wisent.

Przewalskipferd (equus przewalskii), Foto:©BStribrny
Przewalskipferd (equus przewalskii), Foto:©BStribrny
Przewalskipferd (equus przewalskii), Foto: ©KBenedickt
Przewalskipferd (equus przewalskii), Foto: ©KBenedickt

Ein neugieriges Przewalski-Pferd, eines von ca. 18 Tieren, erschien auf der Wiesenfläche. Es wurde aber von einem Wisent sofort fixiert und verschwand lieber gleich im Wald. So konnten wir beide Herden leider nicht in voller Anzahl beobachten.

 Die Przewalskis befinden sich schon länger auf der Fläche. Sie sind die zweite "Kraft" in der Landschafts-pflege und gehören ebenfalls zu einem Zucht-programm.

Balzende Graugans (anser anser), Foto: ©BStribrny
Balzende Graugans (anser anser), Foto: ©BStribrny

Vier Graugänse waren eifrig mit Balzflügen beschäftigt und nahmen uns kaum wahr.

Nachdem sich die Tiere in den Wald zurückgezogen hatten besuchten wir den alten Bunker. Ein US-amerikanischer Künstler sprühte die übergroßen Darstellungen von Wisent und Przewalski-Pferd als Grafitties an die Wände.

Aus nächster Nähe betrachtet, erscheinen die Figuren nicht nur fast lebendig, sondern auch äußerst beeindruckend. Das wollte natürlich jeder fotografieren, Schlange-Stehen war angesagt.

Graffitibunker, Foto: ©KBenedickt
Graffitibunker, Foto: ©KBenedickt
Tier Graffiti,Foto: ©KBenedickt
Tier Graffiti,Foto: ©KBenedickt

Wisent Graffiti,Foto: ©KBenedickt
Wisent Graffiti,Foto: ©KBenedickt
Przewalski Graffiti, Foto: ©KBenedickt
Przewalski Graffiti, Foto: ©KBenedickt

Große Wiesenameise (formica pratensis), Foto: ©KBenedickt
Große Wiesenameise (formica pratensis), Foto: ©KBenedickt

Ein Nest der großer Wiesenameise war durch die warme Sonne im Frühlingserwachen.

 

Die Insekten waren äußerst aktiv.

Totholzhaufen, Foto: ©KBenedickt
Totholzhaufen, Foto: ©KBenedickt
Tiersilhouette Zauneidechse, Foto: ©KBenedickt
Tiersilhouette Zauneidechse, Foto: ©KBenedickt
Nistkastenausstellung, Foto: ©KBenedickt
Nistkastenausstellung, Foto: ©KBenedickt

Auf dem Gelände vor dem Bunker waren etliche Klein-Biotope anschaulich errichtet.

 Ein Ausstellung der gebräuchlichsten Nisthilfen für Vögel, bot einen guten Überblick über die Bauarten.

Fotos ©KBenedickt
Fotos ©KBenedickt
Fotos ©KBenedickt
Fotos ©KBenedickt
Fotos ©KBenedickt
Fotos ©KBenedickt

Entlang der Zugangsstrasse wurde ein abwechslungsreicher Lehrpfad zum Projekt errichtet.

 Informationen zu den Themen Wald, Fauna, bildlich dargestellt mit Tiersilhouetten, auch auf dem Aussichtshügel, und Aktionsräume laden zum Lesen und mitmachen ein.

Kleiner Rohrkolben (typha minnima), Foto: ©KBenedickt.
Kleiner Rohrkolben (typha minnima), Foto: ©KBenedickt.

Die Blüte des kleinen Rohrkolbens aus dem Vorjahr war noch mit Blütenfäden ummantelt.

Die getrenntgeschlechtlichen Sporen werden durch Wind oder Wasser verbreitet.

 

Die wenigen Tümpel am Wegrand werden sicher noch mehr Pflanzen anlocken.

Balkanröschen (anemone blanda), Foto: ©KBenedickt
Balkanröschen (anemone blanda), Foto: ©KBenedickt

Einige wenige Frühlingsblüher, u.a. das Balkanröschen, zeigten sich am Waldrand außerhalb des Geländes.

Tümpel am Lehrpfad, Foto: ©KBenedickt.
Tümpel am Lehrpfad, Foto: ©KBenedickt.

Die wenigen Tümpel am Wegrand werden sicher noch mehr Pflanzen anlocken.

Fotos ©KBenedickt
Fotos ©KBenedickt

Zum Thema Wisent wurde ich auf eine Charikatur in der Loriot-Ausstellung in Frankfurt/Main aufmerksam. Die Darstellung des Wisentes wurde auf einer Postkarte (lt. Künstler sollte sie als Weihnachtskarte verwendet werden ??!) veröffentlicht.

...eben typisch Loriot.


 Ich bedanke mich hiermit nochmal im Namen aller Teilnehmer*innen bei Martin Schroth für sein Engagement ohne das wir keinen Zutritt zum Gelände gehabt hätten.

 

Beim Mittagessen in Münster konnten die Teilnehmer*innen ihre Eindrücke angeregt diskutieren

 

Quellen:

Texte: WWF Artenlexikon; DB-Wisentwald/Stadt Münster; wikimedia; div. i-net-Quellen

Fotos: D.Arndt, B.Stribrny; K.Benedickt